19.01.12

Stürmische Retrospektive

In der gestrigen Nacht vor fünf Jahren fegte der Orkan Kyrill über weite Teile von NRW hinweg. Bäume wurden entwurzelt, Dächer abgetragen, Menschen kamen ums Leben und auch heute noch kann man die Wunden sehen, die in die waldreichen Landstriche gerissen wurden. Schaut man sich in den Dörfern des Sieger- und Sauerlandes um, trifft man auf Menschen, die dem Ganzen - damals wie heute - mit stoischer Ruhe begegnen: Müssen die Wälder eben wieder aufgeforstet werden. Haubergswirtschaft in größerer Dimension.

Viele haben damals die Gelegenheit bekommen, zu berichten, wie sie „Kyrill“ er- und überlebt haben. Und das waren dann immer die Momente, in denen ich rote Ohren bekam und ganz leise wurde. Von der katastrophalen Sturmnacht hatte ich seinerzeit nämlich rein gar nichts mitbekommen. Im Gegenteil: Ich habe selten so gut geschlafen, wie damals mit den raschelnden Ästen und den klappernden Fensterläden! Erst am Morgen drauf offenbarte sich mir dann der Schrecken in all seiner endzeitlichen Pracht.

Die bunt auf der Wiese vertreuten Dachpfannen und Gartenmöbel hatte ich erst noch den unordentlichen Nachbarn zugeschrieben. Doch als mich dann der Mann vom ADAC, leicht perplex auf die zahllosen Baumstämme zeigend, partout nicht zu meiner damaligen Arbeitsstelle fahren lassen wollte, dämmerte mir so langsam, was eigentlich geschehen war. Irgendwann bin ich dann auf eigene Gefahr doch noch durchgekommen. Und durfte zur Strafe einen Tag lang Katastrophenmanagement via Mobiltelefon machen. Und danach zwei Wochen lang auf Geheiß des Chefs mit der Motorsäge durch die Gegend tigern und aufräumen. Seit dem habe ich immerhin viel Holz vor der Hütte…!

13.11.11

Doctor Who, quote - unquote

"You know when sometimes you meet someone so beautiful and then you actually talk to them and five minutes later they're as dull as a brick? Then there's other people, when you meet them you think, "Not bad. They're okay." And then you get to know them and... and their face just sort of becomes them. Like their personality's written all over it. And they just turn into something so beautiful." - Amy Pond, the girl who waited.

24.10.11

Die Rückkehr nach Hadley's Hope



ALIENS – DIE RÜCKKEHR ist ganz klar einer meiner ewigen Lieblingsfilme! Ripleys Kampf gegen die säure-spuckenden Xenomorphen und nicht zuletzt die finale Konfrontation mit der Alien-Queen gehören zu den ganz großen Kinomomenten der 80er Jahre. Trieb mir die Spannung beim ersten Anschauen (in der Wiederholung nachts um halb Drei!) noch Angst und Adrenalin ins Mark, so fühle ich mich heute in der verlassenen Kolonie auf LV-426 gerade zu heimisch. Die kongeniale Dramaturgie, die düstere Weltuntergangsstimmung und die liebevoll gemachten Modell-Sets ziehen mich immer wieder zu Camerons Film zurück.

Natürlich musste in den 90ern dann auch der passende Ego-Shooter her, um sich selbst in die Schlacht stürzen zu können: „Alien Trilogy“ verknüpfte recht geschickt die Szenerien der drei Filmklassiker (…Teil 4 habe ich erfolgreich verdrängt!) und sorgte mit großartiger Musik und schönen Levels für wohligen Schauer. Entgegen der allgemeinen Auffassung fand ich das Spiel damals wie heute sehr gelungen, trotz technischer Macken. Danach kam nicht mehr viel für mich. Sicher, die beiden „Aliens vs. Predator“-Spiele waren super gemacht, konnten mich aber abseits der Marines-Kampagne nicht wirklich reizen.

Jetzt kehren die Aliens zurück: Mit „Aliens – Colonial Marines“ scheint Gearbox genau das zu programmieren, was ich mir seit Jahr und Tag wünsche! Daniel Matschijewski von GameStar hat schon jetzt einen Blick auf eine Preview-Version werfen können und ein kleines Video dazu gemacht. Viel Spaß damit!

28.09.11

Mein TV-Ereignis des Jahres!

…findet morgen Abend auf arte statt. Zum ersten Mal im Deutschen Fernsehen zeigt der Kultursender Fritz Lang’s Zweiteiler DIE NIBELUNGEN in der neu restaurierten Fassung von 2011! Endlich wieder in vollständiger Länge, mit blitzsauberem Bild, der originalen Orchestermusik und sogar in klassischer Gelb-Virage! Nach all den Jahren voller Fehlinterpretationen, Kürzungen und Zensuren dürfte diese Fassung eine Art Heiligen Gral unter den Nibelungen-Liebhabern darstellen. Wer die Filme noch nicht kennt und sich jetzt verdutzt die Augen reibt, weil arte tatsächlich einen alten Stummfilm zur Hauptsendezeit ins Fernsehen bringt, dem sei gesagt, dass es sich bei den NIBELUNGEN quasi um den HERRN DER RINGE der 20er-Jahre handelt, inklusive riesiger Menschenmassen, ornamentaler Bildgestaltung, einem „echten“ Drachen, jeder Menge wildem Gemetzel, großer Gefühle und einem immerhin vierzig Minuten (!) langen Schluss-Kampf! Nur, dass die Dialoge eben nicht gesprochen, sondern auf Texttafeln zwischen geschaltet werden.

Ich komme mir ja langsam tatsächlich wie einer aus der Werbeabteilung von arte vor, aber was soll man als ernsthafter Liebhaber von Kultur und Filmklassikern denn auch machen?! -Die Uraufführung in der Alten Oper in Frankfurt hatte ich im letzten Jahr leider verpasst. Und die federführende Murnau-Stiftung ist zwar ganz groß, was die Restauration ihrer Filmschätze betrifft, in Bezug auf die Auswertung und den Vertrieb hingegen kann man offensichtlich keine größeren Schlafmützen finden! Da muss man um so dankbarer sein, dass arte nun die beiden Filme ins Fernsehen bringt, sonst würde vermutlich auch die Restaurierte Fassung nun wieder im Archiv verschwinden und dort erneut fleißig Patina ansetzten!

Deshalb: Bitte morgen Abend zwischen 20.00 und 24.00 Uhr keine Anrufe, Mails, Steinchen ans Fenster oder sonst was! :-D

21.09.11

The Welsh Experience 2011

Noch einmal stürmt, noch einmal, liebe Freunde! Schon anno 2010 war ich eigentlich kein Student mehr, bin aber dennoch mit auf die jährliche Anglistik-Exkursion gefahren. …ganz offiziell als „Coordinator“. In diesem Jahr war es unser guter Phil, der nach ein paar Absagen auf uns zu kam und uns anbot, noch einmal mitzukommen. Einfach so. Weil’s immer schön war und es ja möglicherweise unter Umständen auch seine letzte Exkursion vor der Pensionierung sein könnte. Quasi ein nachgeschobener Abschiedstrip, ein Kurzurlaub, ein Veteranen-Umtrunk in authentischem Couleur. Und für uns jedenfalls die ganz bestimmt allerletzte Exkursion mit der Uni Siegen! Na ja, also zumindest wahrscheinlich die letzte.

Jedenfalls haben wir drei Hübschen eine Woche in Wales, genauer in Cardiff, verbracht. Für mich hat sich das Ganze gleich doppelt gelohnt, war Wales doch bislang Neuland für mich. Im Prinzip haben wir die meiste Zeit mit Wandern und dem Erkunden der Landschaft verbracht (ein etwas zu kurzfristig geplanter Road-Trip nach Portmeirion endete abrupt bei der hoffnungslos dreinschauenden Autovermietung), weshalb sich die Reiseempfehlungen von meiner Seite auf das malerische Naturschutz-Reservat in Rhossili/Gower Peninsula und das sehr coole Open Air-Museum in St. Fagan beschränken. Während Ersteres mit Küste und Klippen zu Klettereien einlädt, gibt’s in Letzterem Häuser und Handwerke aus allen Epochen der walisischen Historie zu bestaunen, inklusive tatsächlich dort arbeitender Menschen und jede Menge umherflitzendem Viechzeug! Doch auch Cardiff hat mit dem hübschen Schloss ein kleines Highlight auf Lager. Und die Innenstadt bietet shopping-wütigen Zeitgenossen ein reiches Feld! Ja…die Koffer waren hinterher erheblich schwerer! ;-)

Und jetzt sitze ich wieder ein halbes Jahr lang herum und sehne mich auf die Insel zurück, hin zu all den netten Menschen, den gemütlichen Pubs mit Live-Musik und gutem Whisky, den kleinen Grafschaften mit den backsteinfarbenen Häuschen, die in der warmen Herbstsonne leuchten. In jenes Land, in dem man auch meine Churchill-Zitate versteht...! Hach ja.

20.09.11

Wir lesen uns!

Bevor ich jetzt wieder private Geschichten erzähle, wollte ich doch mal ein bisschen ganz offizielle, hauptberufliche Werbung in eigener Sache machen: Seitdem ich für die Christine-Koch-Gesellschaft unterwegs bin, geht es doch ziemlich flott voran mit den geplanten Projekten. Zu allererst darf ich auf die von mir in Handarbeit zusammen gezimmerte Homepage der Gesellschaft verweisen, die nicht nur hübsch aussieht und inzwischen auch mit Texten und (ebenfalls handgezimmerten) Bildern gefüllt ist, sondern auch gleich eine detaillierte Beschreibung unserer Vorhaben beinhaltet.

Bis zum Bau des geplanten „Literaturhauses für Südwestfalen“ dürfte es noch ein wenig dauern, aber da das Projekt ein sehr konkretes Konzept und viele Mitspieler verlangt und (ganz wichtig!) viel Resonanz aus der Bevölkerung finden soll, bedarf es im Vorfeld noch um so mehr Kommunikations-Arbeit. Aber die Vernetzung funktioniert bereits sehr gut - ich freue mich über viele Anfragen und Anregungen! …und darf auch hier nochmals jeden einladen, sich zu dem Thema zu äußern und mit mir in Kontakt zu treten!

Daneben springe ich derzeit oft zwischen Schmallenberg und Unna hin und her – schließlich haben mich die Kollegen vom Westfälischen Literaturbüro in ein Kreativkern-Team zum demnächst anlaufenden Großprojekt [lila we:] literaturland westfalen eingeladen. Dazu kann und darf ich aktuell noch nichts Genaueres sagen, aber sobald die PKs anlaufen und das offizielle Material freigegeben wird, gibt es hier aktuelle Berichterstattungen! In diesem Sinne: „Gut gehen, bis de Tage!“

Edit: Ach so, ja: Eine Facebook-Seite haben wir jetzt auch! Gefällt mir!


06.09.11

Rock in der Burg

Ich liebe Open-Air-Konzerte! Und seit Katie Melua anno 2005 im Fuß einer Ölplattform, 300 Meter unter dem Meer, gesungen hat, bin ich heiß auf Konzerte in besonderen Locations. Deshalb war ich auch begeistert, am vergangenen Wochenende beim „Burgrock“-Festival mitmischen zu dürfen. Auf dem großen Hof der mittelalterlichen Ritterfeste zu Altena geben sich einmal im Jahr lokale wie überregionale Rock-Bands ein Stelldichein und lassen die altehrwürdigen Mauern gehörig beben. Und dieses Jahr sollte sogar das Wetter stimmen!

Ich denke, wir haben zwar allesamt noch nie so viele Gitarrenkoffer, Boxen und Kisten um eine Burg geschleppt wie vorgestern, aber dafür hatten wir einen tollen Tag (liebe Grüße an das gesamte Team!) und wurden mit durch die Bank erstklassigen Auftritten (ebenfalls liebe Grüße an die Bands!) belohnt. Mein persönliches Highlight dabei waren ganz klar die höchst sympathischen "JENIX" aus Zittau! Was die Jungs und besonders Frontfrau Jenny da hingelegt haben, war so derart energiegeladen und mitreißend...Wahnsinn! Nur von "KRYPTERIA" habe ich leider so gut wie gar nix mitbekommen, da wir während dieses Auftritts die Technik des Top-Acts um die Burg geschleppt haben (Amps können ja so verdammt schwer werden…!) – aber sei’s drum, das tat der großartigen Stimmung keinerlei Abbruch!

Hier noch ein kurzer Pressetext von Kollege Daniel: KLICK!