25.08.10

Die Rechnung, bitte!

Wie sagte John Steed so schön... "Hach, ich erinnere mich an meine College-Tage: Tee und Anisplätzchen, die große bitter-süße Liebe zu einer bezaubernden Blonden, Augenblicke des Triumphs auf dem Rugbyfeld...!" Na gut, Rugby kenne ich bislang nur aus dem Fernsehen. Aber der Rest kommt hin. Nun habe ich mein Studium abgeschlossen und auch wenn ich noch auf meine "Entlassungspapiere" warte, sage ich schon mal demonstrativ "Tschüß"!

Schön war's ja. Und auch erfahrungsreich. Wobei ich im Rückblick zugeben muss, dass meine Präferenzen ähnlich geortet waren wie bei Mr. Steed. Ich blicke mit einem sentimentalen Seufzer zurück auf ausgedehnte Meetings im geliebten Bistro, verwegene Irrläufe in der bibliothekseigenen Twilight Zone, viele schöne WG- und Koch-Abende, sowie zahllose verrückte Aktionen, wie wohl nur wir sie bringen konnten. Zombiefilm-Drehs mit (echtem) Polizeiaufgebot auf dem Campus und Gruppenreferate unter Glühweineinfluss – das muss uns erstmal jemand nachmachen! Viele tolle Menschen habe ich kennen, schätzen und lieben gelernt. Bande wurden geschlossen, die hoffentlich ein Leben lang halten werden. Ach ja, und im Hörsaal war ich ab und an auch mal zugegen.

Jetzt wird es aber Zeit für mich zu gehen, zumal mit mir eine ganze Reihe geschätzter Dozenten und Professoren ebenfalls das Feld räumt. Über das unselige Thema Studiengebühren will ich an dieser Stelle keine großen Worte verlieren. Ebenso wenig über die Frage, warum unsere Uni zwar vehement am möglichen Höchstmaß kratzt, die Studenten aber trotzdem und nach wie vor mit Einrichtungen und Lehrmitteln von anno tuc kämpfen müssen. Mein Talar durfte eh gerne Staub ansetzen angesichts spannender Exkursionen, Telefon-Recherchen in die weite Welt und Vor-Ort-Interviews. Die wertvollen Studienarbeiten geschahen in der Regel irgendwo draußen.

Mein Dank in Bezug auf meine Abschlussarbeit gilt allen, die mir motivierend zur Seite standen, mir Ruhe und Asyl für entspanntes Schreiben gewährten und nicht zuletzt meinen Interview-Partnern in Deutschland und England.

So ganz bin ich noch nicht weg. Einer Aktion der Uni Siegen werde ich noch beistehen. Und auf einen Kaffee oder einen Muffin (wahlweise auch Tee und Anisplätzchen) komme ich auch gerne noch mal vorbei. Doch bis dahin sage ich erstmal "Cheerio... und danke für den Fisch!"


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