29.08.10

Galerie des Grauens - Tutto completti


Im Juni 2009 startete Anolis Film eine neue DVD-Reihe, die sich an Fans und Sammler von 50er-Jahre-Horrorfilmen richtete: Die "Galerie des Grauens". Zehn Filme galt es zu veröffentlichen, zehn längst vergessene Perlen galt es wieder auszugraben. Nun ist sie voll, die schicke Box! Die letzten beiden Titel warteten im dicken Poststapel auf den Urlaubs-Heimkehrer.

Und Anolis hat uns damit nicht nur zehn wundervolle Kultfilme beschert, sondern auch gezeigt, wie DVD-Produktion im besten Falle aussehen kann: Da wurden verkratzte Kinorollen gescannt und Bild für Bild restauriert, da wurden Archive durchwühlt und goldige Extras, wie Super-8-Fassungen und Filmprogramme aus dem Staub der Zeit gegraben. Bei Studio Regler reparierte man in mühevoller Kleinarbeit brüchige Synchros, in dem man einzelne Wörter - oder gar Silben - aus dem erhaltenen Material löste und so Fehlstellen flicken konnte. Gleichzeitig setzten sich ehrbare Buchautoren und Filmkritiker wie Christian Keßler oder Ingo Strecker hin und besprachen Filme über mutierte Riesen-Spitzmäuse, Unterwasser-UFOs und Atom-Mutanten.

Ein herrlicher Spaß, der mir wirklich jeden Cent wert war! Und zum Glück steht "Die Rückkehr der Galerie des Grauens" bereits in den Startlöchern.

25.08.10

Die Rechnung, bitte!

Wie sagte John Steed so schön... "Hach, ich erinnere mich an meine College-Tage: Tee und Anisplätzchen, die große bitter-süße Liebe zu einer bezaubernden Blonden, Augenblicke des Triumphs auf dem Rugbyfeld...!" Na gut, Rugby kenne ich bislang nur aus dem Fernsehen. Aber der Rest kommt hin. Nun habe ich mein Studium abgeschlossen und auch wenn ich noch auf meine "Entlassungspapiere" warte, sage ich schon mal demonstrativ "Tschüß"!

Schön war's ja. Und auch erfahrungsreich. Wobei ich im Rückblick zugeben muss, dass meine Präferenzen ähnlich geortet waren wie bei Mr. Steed. Ich blicke mit einem sentimentalen Seufzer zurück auf ausgedehnte Meetings im geliebten Bistro, verwegene Irrläufe in der bibliothekseigenen Twilight Zone, viele schöne WG- und Koch-Abende, sowie zahllose verrückte Aktionen, wie wohl nur wir sie bringen konnten. Zombiefilm-Drehs mit (echtem) Polizeiaufgebot auf dem Campus und Gruppenreferate unter Glühweineinfluss – das muss uns erstmal jemand nachmachen! Viele tolle Menschen habe ich kennen, schätzen und lieben gelernt. Bande wurden geschlossen, die hoffentlich ein Leben lang halten werden. Ach ja, und im Hörsaal war ich ab und an auch mal zugegen.

Jetzt wird es aber Zeit für mich zu gehen, zumal mit mir eine ganze Reihe geschätzter Dozenten und Professoren ebenfalls das Feld räumt. Über das unselige Thema Studiengebühren will ich an dieser Stelle keine großen Worte verlieren. Ebenso wenig über die Frage, warum unsere Uni zwar vehement am möglichen Höchstmaß kratzt, die Studenten aber trotzdem und nach wie vor mit Einrichtungen und Lehrmitteln von anno tuc kämpfen müssen. Mein Talar durfte eh gerne Staub ansetzen angesichts spannender Exkursionen, Telefon-Recherchen in die weite Welt und Vor-Ort-Interviews. Die wertvollen Studienarbeiten geschahen in der Regel irgendwo draußen.

Mein Dank in Bezug auf meine Abschlussarbeit gilt allen, die mir motivierend zur Seite standen, mir Ruhe und Asyl für entspanntes Schreiben gewährten und nicht zuletzt meinen Interview-Partnern in Deutschland und England.

So ganz bin ich noch nicht weg. Einer Aktion der Uni Siegen werde ich noch beistehen. Und auf einen Kaffee oder einen Muffin (wahlweise auch Tee und Anisplätzchen) komme ich auch gerne noch mal vorbei. Doch bis dahin sage ich erstmal "Cheerio... und danke für den Fisch!"


23.08.10

Griechenland, Teil 2 - Santorini


Teil 2 meiner kleinen Urlaubsreise befasst sich mit Atlantis, pardon Santorini. Die ägäische Vulkan-Insel, die immer für so malerische Sonnenuntergangs-Postkarten herhalten muss, wollte ich seit jeher einmal besuchen. Nun habe ich es getan ... und es hat sich gelohnt!

Enge Serpentinen führen vom Hafen hoch zu den kleinen Städtchen, die sich an die schroffen Klippen des riesigen Felsplateaus schmiegen. Um die Insel zu erkunden, habe ich mich so ziemlich allen denkbaren Fortbewegungs- mitteln bedient: Segelboot- und Yacht-Ausflüge wirken blass, konnte ich mir doch die Ehre auf einem Eselsrücken geben, mit einer Seilbahn fahren, an den Rücken eines Mädels geklammert auf einem Quad durch die Gegend brausen ... und Bus gefahren bin ich auch! Lieber Leser, wenn Sie einmal nach Santorini kommen, fassen Sie sich ein Herz und fahren Sie Bus! Da ist der Kamelmarkt in Kairo nichts gegen!

Zudem bin ich auf dem (nach wie vor aktiven) Vulkan herum geklettert, habe in den heißen Schwefelquellen gebadet, wurde Zeuge der Überbleibsel des untergegangenen Thera (inkl. des 3600 Jahre alten Amphitheaters!), habe Griechenlands einziges unterirdisches Wein-Museum durchwandert (...Wein von Santorini, ein Thema für sich!) und durfte einen unvergleichlich schönen Abend in Oia verbringen, wo die Sonne dann auch tatsächlich so romantisch wie nirgendwo sonst im Meer versinkt.

Auch mein Hotel in Kamari verdient ausschließlich Lob: Der Koch erklärt jedem Gast persönlich, was er in der Küche gezaubert hat und wie. Dabei scheucht er seine Mitarbeiter, damit auch jeder noch ein Eis bekommt, bevor in der Taverna gegenüber der Tanzabend beginnt. Sympathie-Preisträger ist ein kleiner Kater mit nur einem Ohr, der entspannt von einer Balustrade herab die internationalen Gäste mit derselben Gleichgültigkeit beäugt und sich höchstens mal zu einem verschmitzten Blinzeln herablässt. Statt vor Party-Touristen zu flüchten, konnte ich wiederum interessante Menschen aus aller Welt kennen lernen. Oh ja richtig, ich muss dringend ein paar e-Mails mit Fotos rausschicken, nach England, Belgien, Canada, Russland, ...

22.08.10

Griechenland, Teil 1 - Kreta


Es wird Zeit, mein friedvoll schlummerndes Blog mal wieder jäh aus dem Schlaf zu reißen! Was war los? Zuerst hatte ich ziemlich viel mit der Uni zu schaffen, dann habe ich mich stickums für zwei Wochen in den Urlaub verzogen.

Die erste Hälfte davon habe ich auf dem schönen Kreta verlebt. Bei Sonne und Temperaturen bis 55°C. beschränkten sich die Aktivitäten anfänglich nur auf "am Strand braten" und "in der Ägäis abtauchen". Bunte Cocktails und ein durchtanzter Sirtaki-Abend haben mich dann mit Nachdruck daran erinnert, dass ich mich als alter Schotte doch besser langsam akklimatisieren sollte...

Aber da ich generell nicht der typische Badeurlauber bin, sondern lieber mit festem Schuhwerk durch die Schönheiten der Natur stiefele, hinter Kri-kris herlaufe und mir Kultur, Land und Leute einverleibe, ging’s bald auf ins Landesinnere, durch kleine kretische Dörfer und vorbei an Wein-, Orangen- und Oliven-Plantagen. Von wundervollen Korallenriffen und alten Kastellen der einstigen Besatzer, hin zu kalkweißen Gebirgsmassiven und fast verlassenen Klöstern auf einsamen Felsnadeln. Die derart wild-romantische Pracht konnten mir dann auch Teile der ebenfalls auf Kreta angeschwemmten Verwandtschaft aus Deutschland nicht korrumpieren - zu imposant ist die Gewalt der Natur!

Natürlich bin ich auch durch den Minos-Tempel in Knossos gestolpert (Bild oben!) und habe Frappe in einem venezianischen Hafen getrunken... Zwei Highlights aber habe ich mir fürs nächste Mal aufgehoben: Dann werden definitiv die Samaria-Schlucht (17 km lang und 600m tief!) durchwandert und die Dikti-Tropfsteinhöhle erforscht, in der der Sage nach Göttervater Zeus zur Welt kam. Auch so war ich schon die meiste Zeit über unterwegs. Direkt am ersten Abend wurde ich außerdem von einer sehr coolen NPO engagiert, zu der ich aber demnächst noch etwas schreiben werde. Und nein ... ich kann nicht einfach mal nur Urlaub machen!