Man mag es kaum glauben, wenn man bedenkt, dass ich mich bereits zu Schulzeiten auf dieses Spiel gefreut hatte. Die erste Preview wurde noch heimlich unter der Bank verschlungen. Doch die Jahre kamen und gingen – nur das Spiel kam nicht ... und erntete irgendwann nur noch Spott und Hohn. Nachdem sich 3D-Realms über zehn Jahre lang in Verschiebungen ergangen, Technik und Team ausgetauscht und den Satz „It’s done, when it’s done“ nachhaltig geprägt hatte, zückten irgendwann die Schattenkrieger der Investoren ihre Daikatanas und zogen den Stecker. Das sprichwörtliche “Piece of Cake” sollte Broussard und seinen Mannen im Hals stecken bleiben. Nur Caleb raunte noch ein zynisches „There’s no buisness like show business“ aus seinem kalten Grab, während immerhin die indianische Verwandtschaft letztendlich fruchtbare Jagdgründe bei einem anderen Entwickler fand.
Zu diesem Zeitpunkt hatte ich bereits lange mit dem Produkt-Gespenst abgeschlossen. Und jetzt blicke ich, alt und ergraut, auf die bunte Packung in meinen Händen und frage mich, ob das eigentliche Spiel überhaupt so gut sein kann, wie das Gefühl, es nun tatsächlich vor sich zu haben. Aber ach, ich freu' mich doch irgendwie darauf... Rumms, Krawumms und nackte Haut -da strahlt das Kind im Manne! Und um mich nochmal in die wilden Ballerspiel-Zeiten meiner Jugend zurück zu versetzen, brauche ich auch keine High-End-Shader-Sonstwas-Grafik. So what.
Lustig ist dabei, dass ich in den 90ern nie der große Duke-Fan war. Damals hatte ich mich schon hoffnungslos in die düster-blutigen Welten von „Quake“ verguckt und stromerte statt durch futuristische Großstädte viel lieber in den brackigen Tümpeln und modrigen Schlössern des großen Konkurrenten von iD Software umher. Jetzt, 15 Jahre später, kommt der Duke zu Zuge! Na und ein „Beben“ darf er ja nun eh für sich verbuchen (s.o.)!